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Dr’ Zoggeli in einer anderen Welt – Die Düfte des Parfums

 

TAG 1

Zurück mit Teller und vielem mehr, ging dies nun immer weiter und weiter. Es folgte Gang für Gang, auch der Grill bekam sein Fett ab, und die Käseplatte mit einer Früchteschale beschloss dies Gelage.Eigentlich schade, dass alles so kurzweilig war, denn die Stimmung war bestens. Eines richtigen Zoggelis eben würdig, in diese alten Bräuche versetzt zu werden.

Danach begann der beschwerliche Heimweg mit einem vollen Bauch und vielen benebelten Geistern. Willige Geister mit müdem Fleisch machten sich auf den Heimweg. Kurz vor dem Ziel liessen es sich vier nicht nehmen einen letzten Tropfen in Form eines flüssigen Hopfengebräus einzunehmen. Prost.

TAG 2

Nach einer kurzen Nacht und eines Blickes in den überfüllten Frühstücksraum, machten sich drei auf, die nähere Umgebung zu erkunden. Schnell fanden diese das Café Arab. Die Croissants dufteten fein und das Getränk war stark und intensiv.

Später folgte ein Fussmarsch an etlichen Sehenswürdigkeiten vorbei, welche aufzuzählen niemanden interessiert, da sicher alle Paris kennen.

Nach den üblichen Vorbereitungen für den Abend, machten wir uns auf das Quartier Latin zu besuchen. Wem jetzt der Gedanke aufkommt, es gehe dabei um nacktes südamerikanisches Fleisch, welches tanzt, liegt falsch. Wir suchten uns dort ein Lokal zum Nachtessen und da die Vielfalt so multikulti gross war, landeten wir schliesslich im G20 und dies war keine Disco. Jeder wählte, was er wollte und dinierte nach Belieben. Ein brasilianisches Filet – zart rosa gebraten, dazu die üblichen Beilagen, war dies ein Genuss – andere hatten weniger Glück und assen eine Schuhsohle de Paris.

Nachdem am Vorabend eine gewisse Zurückhaltung vorhanden war, stürzten wir uns nun ins Nachtleben von Paris.

Der Aufforderung wahrheitsgetreu zu schreiben kam ich nach … es war ein schöner und gemütlicher Abend mit Spaziergang, welcher mit einem Schlummerbecher zu Ende ging … wir werden alle älter und ruhiger. Dies entspricht dem vorzüglichen Stil dieser Waageglygge, welche eine Zensur verbietet.

TAG 3

Nach dem Auschecken mit unserem Gepäck machten wir uns auf in Richtung Bahnhof. Irgendwo sollte es ja Schliessfächer geben und nicht nur eine grosse Baustelle. Leider weit gefehlt und wir mussten zum nächsten Bahnhof ausweichen, um dort die Prozedur eines Gepäck-Scans über uns ergehen zu lassen.

Und dann brach mit einem Mal – mit orgastischer Gewalt seine angestaute Wut hervor. Wie ein Gewitter zog er her über diese Ungerechtigkeit, die es gewagt hatte, sie ihrer Plätze zu berauben. Wie Hagel auf ein Kornfeld drosch es herab, wie ein Orkan stäubte es aus seinem Munde. So gerecht war sein Zorn. Er zitterte vor Erregung, seine Faust krampfte sich in wollüstigem Behagen und wölbte sich auf, so dass er für einen Moment den Kopf dieses arroganten Zugschaffners anvisierte, um dann langsam zu gehen, da dieser SNCF-Wurm es nicht Wert war ihn klein zu machen.

Ein solches Ende hatte dieser Ausflug nicht verdient, aber einer Erwähnung bedarf es, der Gerechtigkeit willen.

Nach anderthalb Stunden stieg der Geruch von Lachs und vielem mehr auf im Wagen und alle Zoggelis hatten ein Plätzchen gefunden im total überfüllten Zug. Gott sei Dank – gab es Menschen, welche unserem Ansinnen eines gemeinsamen Picknicks im Train den Vortritt liessen und ihren reservierten Platz zur Verfügung stellten, so dass wir alle zusammen sassen. Die Blicke der anderen Passagiere waren uns gewiss und wir liessen es uns schmecken.

Gegen elf Uhr nachts erreichten wir Basel, wo wir bereits erwartet wurden.

Diese Erzählung vom diesjährigen Glygge-Uusflug kam in Anlehnung an das Buch „Das Parfum“ von Patrick Süskind zustande, welches Paris und seine Gerüche sehr eindrücklich beschreibt … und zum Abschluss dies:

An dieser Stelle möchten wir es nicht unterlassen einmal DANKE zu sagen an unsere Ehefrauen und Kinder, Freundinnen, Lebensgefährtinnen und Abschnittspartnerinnen, welche uns jedes Jahr mindestens ein Wochenende alleine liessen und uns auch sonst viel Zeit gewährten für die Waageglygge Zoggelischletzer. Wir Zoggelis schätzen dies sehr, denn auch Männerfreundschaften leben von der Diskussion untereinander und miteinander. Dafür freuen wir uns auch, Euch an der nächsten Fasnacht wieder zu verwöhnen.

 

Felix Sutter